Bestrahlung oder Operation beim behandlungsbedürftigen Prostatakrebs?
Beim lokal begrenzten und heilbaren Prostatakrebs gibt es mehrere Behandlungsoptionen, die in Hinblick auf die Überlebenschance gleichwertig sind.
Dazu zählen die radikale Operation und die Bestrahlung, welche jedoch Unterschiede aufweisen bezüglich Kontinenz und Erektionsstörungen als Folgeerscheinung der Behandlung.
In einer aktuellen Studie aus Kiel wurden 123 Männer im Zeitraum 2012-2022 in 2 Gruppen randomisiert und die Auswirkungen der jeweiligen Therapie auf Potenz und Kontinenz verglichen. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 65 Jahren und hatte Prostatakrebs mit mittelschwerem Risiko.
Eine Nachuntersuchung bezüglich ungewollten Urinverlust und Potenz erfolgte zu Studienbeginn, 4 und 12 Wochen postinterventionell sowie in den Monaten 6, 9,12 und 24 .
Die Auswertung ergab, dass die Bestrahlung keinerlei Auswirkungen auf die Inkontinenz hatte.
Bezüglich Erektionsstörung bewerteten die operierten Männer diesen Bereich als deutlich schlechter als die bestrahlten Männer.
Wichtig ist daher, dass an Prostatakrebs erkrankte Männer im Aufklärungsgespräch auch über diese Aspekte aufgeklärt werden sollten, um die für sie richtige Entscheidung treffen zu können.