Japanische Studie zweifelt an Schutzimpfung Gardasil
Update Uroonkologie – was gab´s neues 2018?
Prostatakarzinom
Diagnostik Eine Studie von Audenet et al führt eindrucksvoll vor Augen, dass die konventionelle Prostatastanzbiopsie ein suboptimales Verfahren darstellt. Die Vorteile der mpMRT-Fusionsbiopsie wurde im Rahmen der PRECISION-Studie untersucht: in 38 % der Fälle konnte ein signifikanter behandlungsbedürftiger Krebs nachgewiesen werden im Vergleich zu 26 % bei der konventionellen Biopsie. Therapie Neben den immer zahlreicher werdenden spezifischen Therapieansätzen können offenbar auch andere Faktoren die Sterbewahrscheinlichkeit ( = Mortalität) beeinflussen:bei High risk-Prostatakarzinompatienten, die Metformin oder Cholesterinsenker der Statingruppe einnahmen, konnte eine Senkung der Mortalität nach 6 Jahren gezeigt werden. Bei Patienten mit einer geringen Metastasenlast ( < als 5 Knochenmetastasen ) konnte ein Benefit nachgewiesen werden, wenn diese nicht nur eine Hormonentzugstherapie bekamen, sondern zusätzlich eine lokale Strahlentherapie erhielten( HORRAD-Studie und Up-Date zu Stampede) . Für Patienten mit einem bereits gestreuten hormonsensitiven Prostatakarzinom bzw. mit einem regional lymphknotenpositiven oder lokal fortgeschrittenenen Tumor konnte ein signifikantes besseres Gesamtüberleben nachgewiesen werden, wenn diese eine Kombinationstherapie aus Hormonentzugstherapie und Abirateron erhielten. ( Update zum Stampede-Arm). Enzalutamid sollte erst nach Abirateron eingesetzt werden ( Khalaf et al, Aquariusstudie).Nierenzellkarzinom
Die organerhaltende Nierentumorresektion ist weiterhin die Therapie der Wahl. Eine direkte medikamentöse Behandlung von Patienten mit hohen Metastasierungsrisiko führt zu keiner Verbesserung des Gesamtüberlebens. Die Carmenastudie legt nahe, dass beim metastasierten Nierenzellkarcinom mit schlechten Risikoprofil keine operative Nierenentfernung mehr erfolgen sollte. Kombinationstherapie mit Immuntherapeutika und Avelumab könnten die Therapie in naher Zukunft verbessern.Blasentumor
Die Blasenspiegelung stellt weiterhin den Goldstandard in der Diagnose und Nachsorge dar. Urinbasierte Marker ( bsp. NMP 22, etc.) haben sich bislang noch nicht im klinische Alltag durchgesetzt. Ein neuer Ansatz sind sogenannte “ elektronische Riechnasen“ ( E-Nose), deren Einsatz und Handhabung sehr einfach ist. Erste Daten an 70 Patienten ergaben eine 93% Trefferquote ( Arbeitsgruppe um Heers et al)Interstitielle Cystitis ( IC )
- medikamentös: Pentosanpolysulfat
- Hydrodistension ( Überdehnung der Harnblasenwand zur Regeneration von Nervenfasern durch antientzündlichen Effekt sowie Verringerung des Nervenwachstums
- Instillationstherapie zum Wiederaufbau der Blasenschutzschicht ( GAG-Schicht)
- Physiotherapie -Beckenbodenrelaxierung
Europäischer Urologenkongress Barcelona
Highlights vom Europäischen Urologenkongress in Barcelona:
Nierenkrebs:
Das PSMA PET könnte einen wichtigen Stellenwert als bildgebendes Verfahren zukünftig sowohl im Rahmen der Erstdiagnose als auch zur Beurteilung des therapeutischen Effektes einer systemischen Behandlung bei metastasierten Patienten haben.
Bei der Organ erhaltenden Nierentumorchirurgie sind die Ergebnisse auch bei komplexen Tumoren zwischen der Schlüsselloch und der offenen Operation im Wesentlichen vergleichbar. Für die minimal invasiv operierten Patienten wurde eine schnellere Erholung von dem Eingriff und eine geringere Komplikationsrate festgestellt.
Blasenkrebs:
Die SAUL Studie konnte den Stellenwert einer Behandlung des invasiven lokal fortgeschrittenen und metastasierten Blasenkrebs mit dem Checkpoint Inhibitor Atezolizumab insbesondere bei älteren und Patienten mit feingeweblich nicht-urothelialer Differenzierung bei guter Verträglichkeit belegen.
Beim nicht-muskelinvasiven Krebs, der auf eine BCG Instillationstherapie nicht anspricht, konnte laut Keynote 057 Studie festgestellt werden, dass die Behandlung mit dem Checkpoint Inhibitor Pembrolizumab eine weitere wirksame Behandlungsoption für diejenigen Patienten darstellt, bei denen eine radikale Entfernung der Blase nicht in Frage kommt.
Prostatakrebs:
Die MRT Untersuchung wird von der Europäischen Urologischen Gesellschaft bei allen Patienten vor einer geplanten Biopsie empfohlen. Ob zukünftig eine abgespeckte Untersuchung (sog. schnelle biparametrische MRT) ausreichend ist wird weiter untersucht.
Im Rahmen einer aktiven Überwachung könnte die MRT Untersuchung regelhafte Folgebiopsien verzichtbar machen, da ein klinisches Fortschreiten des Tumors hierdurch meist erkannt wird.
Ein nach der radikalen Operation nicht unter die Nachweisgrenze abfallender PSA Wert ist mit einem schlechten klinischen Verlauf und einer höheren Sterblichkeit verbunden. Hier sollte frühzeitig über eine Bestrahlung gesprochen werden.
Funktionelle Urologie:
Gute Behandlungserfolge bei der sog. Mini-Schlinge zeigen sich nun auch im Langzeitverlauf von über 10 Jahren bei der Behandlung der weiblichen Urininkontinenz. Der Vorteil gegenüber den herkömmlichen Schlingenverfahren ist der vergleichbar kleinere Eingriff und eine geringere Komplikationsrate.
Bei der gutartigen Prostatavergrößerung könnte die die Embolisation der Prostatagefäße eine Alternative zur herkömmlichen operativen Schlingenresektion bei vergleichbaren funktionellen Ergebnissen und geringerer Komplikationsrate darstellen.
Erektionsstörungen bei erhöhtem Homocysteinspiegel
Warum die Beckenbodenmuskulatur so wichtig ist
Den Beckenboden sieht und spürt man nicht, doch die Muskeln des Beckenbodens kann man willkürlich bewegen. Man kann sie anspannen und wieder locker lassen – wie die Muskeln in Armen oder Beinen. Den Beckenboden sollte man gezielt trainieren, denn erspielt eine tragende Rolle. Er lässt uns aufrecht gehen, trägt unsere inneren Organe und sorgt dafür, dass Blase und Darm sich nur dann entleeren, wenn wir es auch möchten. Ist der Beckenboden geschwächt, kann das früher oder später zu gesundheitlichen Problemen führen. Mit gezieltem Beckenbodentraining kann man deshalb gar nicht früh genug beginnen.