Kinderwunsch beim Klinefelter-Syndrom
Beim Klinefelter-Syndrom handelt es sich um eine genetische Störung, bei der mindestens 1 zusätzliches X-Chromosom vorliegt. Mit der Folge, dass die Hoden unterdurchschnittlich klein sind und das Testosteron – und Spermienproduktion gestört sind.
Mit einer Prävalenz von bis zu 1:500 ist es die häufigste Form des Hypogonadismus. ( hormonelle Störung der Keimdrüsen )
Viele Männer mit Klinefelter-Syndrom sind äußerlich komplett unauffällig und bleiben daher unentdeckt .
Daher hat die frühe andrologische Abklärung von Männern mit unerfüllten Kinderwunsch eine besondere Bedeutung, denn Klinefelter-Syndrom-Patienten können biologisch Väter werden. Das Risiko für ihre Kinder ist bezüglich dieser Chromosomenveränderung nicht erhöht.
Jugendliche /Männer mit Klinefelter- Syndrom sollten daher frühzeitig durch ihren Kinder- oder Hausarzt zur andrologischen Beratung überwiesen werden um frühzeitig über einen späteren Kinderwunsch zu sprechen, denn bei 10 % aller Patienten finden sich Spermien im Ejakulat bzw. in 45 % aller Fälle zeigten sich Spermien im Hodengewebe, welche für eine spätere künstliche Befruchtung kryokonserviert werden können.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Hodenschaden im Laufe des Lebens zunimmt und sich später keine Spermien auffinden lassen.