Looksmaxxing – ein neuer gefährlicher Internettrend

„Looksmaxxing“ bezeichnet den Versuch, das eigene Aussehen zu verbessern, um auf diese Weise sozial und sexuell erfolgreicher zu sein.
In dieser Szene werden häufig auch anabole Steroide für ein maskulineres Aussehen empfohlen. Dieser Anabolikamissbrauch birgt das Risiko von Hodenschrumpfung, Infertilität, Libido- und Potenzstörungen bis zu kardiovaskulären Risiken mit erhöhter Thrombose- und Schlaganfallgefahr.
Bei Jugendlichen vor Abschluss der Pubertät besteht ein erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Wachstumsstopp.
Bestimmte Looksmaxxing-Foren im Internet bewerten Männer und geben Tipps, um männlicher auszusehen. Eine Forschungsgruppe aus Kanada hat 8000 Internetbeiträge eines dieser Foren analysiert. Diese Plattform gliederte sich unter anderem in einen sehr kritischen Bereich:

Es existieren „Rating-Threads“ mit Bewertung von hochgeladenen Fotos mit Einordnung auf einer Skala von „Chad“ (= hochattraktiv) bis „Subhuman“ (= Untermensch).

Männern mit einem Wert auf dieser Richterskala von < 3/10 wird oft gesagt, dass ihr Leben nicht lebenswert sei. Selbst Männer, die als durchschnittlich eingestuft werden, haben in den Augen dieser Community kaum eine Chance bzw. „Daseinsberechtigung“.
Diese Szene ist geprägt von Frauenfeindlichkeit, Gewaltfantasien und vertritt ein hierarchisches Weltbild.
Neben Diät- und Trainingsempfehlungen werden häufig riskante Methoden empfohlen: Beinverlängerungen, Gesichtsoperationen bis zu „Bonesmashing“ – Selbstoptimierung durch gezielte Schläge auf Gesichtsknochen zur Konturveränderung.
Anleitungen bzw. Aufforderungen zum Suizid bei „Nicht-Erfüllung“ der geforderten optimalen Kriterien werden in diesen Internetforen ebenfalls gefunden.

Für Sie gelesen in Arzt und Wirtschaft, Ausgabe 05/25