Die Behandlungsoption bei Patienten mit einem Hochrisiko-Urothelkarzinom der Harnblase,
welche keinen Benefit von einer BCG-Instillationstherapie hatten, ist die Radikaloperation
mit der vollständigen Entfernung von Harnblase, Prostata und Lymphknoten.
Aufgrund der Schwere des operativen Eingriffes ist die Notwendigkeit den Patienten oftmals
nur schwer zu vermitteln und wird aufgrund von bestehenden Begleiterkrankungen und damit
verbundenen erhöhten Operationsrisiko vom Patienten abgelehnt.
Ein neues alternatives Behandlungskonzept ist das Einspülen eines Gentherapeutikums
(Nadofaragene ) in die Harnblase. Dieses Präparat bewirkt den Zelltod der befallen Zellen,
hemmt das Tumorwachstum sowie fördert die Zerstörung der Tumorzelle.
Die klinische Wirksamkeit bei einem günstigen Nebenwirkungsprofil konnte in mehreren
Phase-III-Studien nachgewiesen werden, sodass in Amerika die Zulassung bereits durch die
FDA erfolgte und dem Patienten dort zur Verfügung steht.
In Europa ist die Substanz bislang nicht zugelassen, sodass eine Behandlung nur im „off-
label-use „angewendet werden kann. Entsprechende Zulassungsstudien in Europa könnten
dies verändern.
Wichtig für den Patienten ist wissen, dass diese Gentherapie eine langfristige Tumorkontrolle
nur bei einem Teil der Patienten bewirkt und die größte Sicherheit lediglich die
Radikaloperation darstellt.
Gelesen in “Uroforum 06/24 „