Überaktive Blase – Kleben statt schlucken!

Überaktive Blase=  anfallsartiger, plötzlich auftretender Harndrang. Diese Symptomatik führt typischerweise zu häufigen Blasenentleerungen. Führt der plötzliche Harndrang nicht zur Inkontinenz,  spricht man auch von trockener überaktiver Blase oder Reizblase. ( overactive bladder „dry“) Bei etwa einem Drittel der Patienten kommt es zu unwillkürlichem Harnverlust, dann spricht man von Dranginkontinenz. ( overactive bladder „wet“) Pathogenese der überaktiven Blase:  Sörung der Regulation der Blasenentleerung und Entstehung vonsinnlosen Blasenkontraktionen.

Ursachen einer Blasenüberaktivität

 

Therapie

Eine überaktive Blase kann mit Hilfe mehrerer Methoden therapiert werden. Durch ein Blasentraining wird versucht, den Harndrang bewusst zu kontrollieren. Mit einem Beckenbodentraining und Biofeedbacktherapie soll die Beckenbodenmuskulatur gestärkt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die medikamentöse orale Therapie mit Anticholinergika, welche jedoch häufig Nebenwirkungen aufweisen , wie Mundtrockenheit, Verstopfung, Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten oder Herzrhytmusstörungen, welche das Absetzten der Medikation erfordern. Eine Alternative besteht in einer Pflastertherapie , welches 2 mal wöchentlich auf die Haut geklebt wird und eine kontinuierliche Wirkstoffabgabe ermöglicht. Bei geringer Wirkstoffmenge ( 1/8 der oralen Therapie ) bei gleicher Wirksamkeit können relevante Nebenwirkungen reduziert bzw. vermieden werden. Eine spanische Multi-Center-Studie konnte die gute Verträglichkeit auch bei älteren Patienten nachweisen. Die Pflastertherapie ist daher ein probates Mittel für
  • Patienten mit Schluckbeschwerden
  • die bereits sehr viele Medikamente einnehmen müssen
  • Patienten mit starker Mundtrockenheit
  • Patienten in Alten-/ Pflegeheimen