Macht Fahrradfahren impotent?
Radfahren ist eine der beliebtesten Sportarten in Deutschland.
Jedoch kamen in den letzten Jahrzenten immer wieder Studien auf, welche bezüglich Potenzproblemen und Radfahren widersprüchliche Ergebnisse lieferten.
Dr.med. Stefan Staudte, Urologe und Bike-Experte, hat sich mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt.
Aus seiner Sicht ist das Auftreten einer erektilen Dysfunktion in Zusammenhang mit dem Fahrradfahren eher selten, jedoch möglich, jedoch meist vorübergehender Natur: am ehesten bekommen Sportler Probleme, die sehr lange und intensive Touren fahren und die Wahrnehmung von Schmerzen bzw. ungünstigen Sitzpositionen verdrängen.
Die genaue Ursache ist bisher noch unklar: es wird vermutet, dass durch verstärkten Druck auf den Damm es zu einer verminderten Durchblutung des Schwellkörpers kommt und es längerfristig zur Neubildung von minderwertigen Bindegewebe kommt.
Eine vorbeugende Maßnahme ist, dass jeder Fahrradfahrer für sich den geeigneten Sattel anpassen lässt. Die Sattelauswahl sollte so erfolgen, dass der Sattel keinen Druck auf den Damm unterhalb des Schambeins ausüben kann und der Sitzdruck auf die Sitzbeinhöcker verlagert wird. Dies schont ebenso den Nervus pudendus, welcher ebenso geschädigt werden kann durch einen fehlerhaften Sattel.
Besonders Patienten mit urologischen Voroperationen sollten zusätzlich eine Druckanalyse i.R. der Sattelanpassung durchführen lassen, um langfristige Schäden und Beschwerden zu vermeiden.