Feigwarze (Genitalwarze, Kondylome) und HPV-Impfung

Unter Feigwarzen versteht man gutartige Hautwucherungen, die auf den äußeren Geschlechtsteilen (Hoden, Penisschaft und Symphyse) am After, in der Scheide und im Enddarm entstehen können. Der Erkrankung liegt eine Infektion mit verschiedenen Typen humaner Papillom-Viren (HPV) zugrunde. Die Übertragung erfolgt meist durch sexuellen Kontakt, daher treten Feigwarzen vor allem bei jungen Menschen auf und zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Erkrankungen (STD).

Das Risiko, im Laufe des Lebens eine HPV-Infektion durchzumachen, liegt bei bis zu 80 %. Allerdings entwickeln nur im Mittel 2 % der Betroffenen sichtbare Feigwarzen. Für Feigwarzen sind fast immer die sogenannten „low-risk-HPV“-Typen 6 und 11 verantwortlich. Einige Untergruppen von HPV (high-risk-Typen) sind an der Entstehung bestimmter Krebsformen (z. B. Gebärmutterhalskrebs der Frau, selten Peniskrebs) beteiligt.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung diagnostiziert unsere Ärztin diese Feigwarzen anhand ihres charakteristischen Aussehens. Auch anhand von Abstrichen und durch histologische/zytologische Gewebeuntersuchung lassen sich Hinweise gewinnen.

Wichtig ist zudem, zeitgleich andere sexuell übertragbare Krankheiten, wie Syphilis, HIV oder Hepatitis, auszuschließen. Empfehlenswert wären auch Abstrichuntersuchungen auf Chlamydien, Gonorrhoe und Trichomonaden, insbesondere wenn Beschwerden wie Juckreiz und Ausfluss aus der Harnröhre vorliegen.

Bei Verdacht auf Feigwarzen sollte immer auch der Sexualpartner untersucht werden (auch wenn er symptomfrei ist)!

Wie werden Genitalwarzen behandelt?

Bei Feigwarzen richtet sich die Therapie nach Anzahl, Größe und Lokalisation der Warzen. Prinzipiell stehen lokale Medikamente, Cremes oder Lösungen zur Verfügung. Bei größeren Befunden steht die operative Entfernung zur Auswahl. Anschließend erfolgt eine feingewebliche Befunddung durch einen Pathologen.

Prognose

In etwa 30% heilen die Feigwarzen von selbst ab. Dies kann aber viele Monate dauern. Das Risiko für ein Neubildung von Feigwarzen nach erfolgreicher Behandlung liegt bei 20%, kann aber auch deutlich höher sein beispielsweise bei geschwächter Immunabwehr. Deshalb sind die regelmäßige Selbstuntersuchung und urologische Kontrollen unabdingbar, um frühzeitig ein Rezidiv zu entdecken.

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

Zum einen kann man das Risiko durch Benutzung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr vermindern. Zum anderen existiert ein Neunfach-Impfstoff auf dem Markt, der gegen 9 Virusstämme von Humanen Papillom-Viren schützt. Idealerweise sollte die HPV-Impfung VOR Beginn der sexuellen Aktivität erfolgen, da einerseits die Wirksamkeit der Impfung bei jungen Menschen am höchsten ist, andererseits eine HPV-Infektion zu diesem Zeitpunkt selten bereits erfolgt ist.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie empfiehlt daher eine HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr. Es wird die Durchführung der Impfung auch im Erwachsenenalter empfohlen. Allerdings müssen die Kosten für die 9fach Impfung bei den Jungen meist selbst getragen werden. Wir empfehlen vorab die Rücksprache mit der privaten Krankenversicherung.

Als erfahrene urologische Praxis wissen wir, dass „Mann“ nicht gern über Hormonmangelsymptome spricht. Dabei kann Ihnen dank modernster Untersuchungsmethoden geholfen werden.

Unser breit gefächertes Wissen über dieses sensible Thema ermöglicht eine Diagnose und zielgerichtete Therapie