Neues von der DGU 2019

Von 18.-21.09 fand in Hamburg der diesjährige Kongress der „Deutschen Gesellschaft für Urologie“ statt. Einige interessante Erkenntnisse haben wir wieder für Sie mitgebracht!   Die offene Prostataadenomentfernung bei der gutartigen Vergrößerung zeigt trotz des größeren Eingriffes gegenüber der Aushobelung der Drüse über die Harnröhre eine moderate Komplikationsrate sowie eine kurze Operationsdauer. Damit bleibt dieses Verfahren eine sichere Behandlungsmöglichkeit bei größeren Prostatadrüsen.  ( Karstens et al. aus Hombur)   Flächige und mit bloßen Auge schwer erkennbare ( v.a.  hochaggressive )Blasentumore können durch photodynamische Diagnostik signifikant öfter diagnostiziert werden in der Blasenspiegelung  als unter gewöhnlichen Weißlicht. ( Spachmann et al aus Regensburg)   Eine Untersuchung an 159 Patienten mit  gutartiger Prostatavergrößerung, welche sich einer transurethralen Adenomentfernung über die Harnröhre unterzogen, ergab, dass alle 3 Verfahren ( Holmiumlaser- Thuliumlaser- bipolare Enukleation) hinsichtlich Operationssicherheit und – effizienz gleichwertig waren. Alle 3 Operationsmethoden führen nach 6 Monaten zu einer signifikanten  Verbesserung des Wasserlassens. ( Westhofen et al. aus München)   Eine Studie konnte nachweisen, dass Patienten mit einem behandelten  lokal begrenzen Prostatakrebs und einem aggressiven Tumorwachstum, signifikant niedrigere Testosteronwerte aufwiesen und dieses war assoziert mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten der Erkrankung.( Schnöller et al aus Augsburg)   Eine Chemotherapie mit Carboplatin bei Patienten mit Hodentumor führt im Langzeitverlauf nicht zur Häufung von Herzkreislauferkrankungen und Unfruchtbarkeit, jedoch konnte eine höhere Rate an Zweitkrebserkrankungen gefunden werden. ( Dieckmann et al aus Hamburg)   Entfernung von gutartigen Prostatadrüsengewebe  mit Wasserstrahl („Aquabeamer“) zeigte im 2-Jahres -Nachbeobachtungszeitraum  ähnlich gute Ergebnisse wie die herkömmliche Operationstechnik ( Gilling et al aus Harburg )   Vaginale Lasertherapie bei leichter Stressinkontinenz ist ein sicheres und effektives Verfahren, ergänzend zu den bestehenden Verfahren. Für eine eindeutige Empfehlung fehlen jedoch noch robustere wissenschaftlichere Studien.   Ein Vakzin und eine neue Anti-Biofilm- Substanz gegen Bakterien  im Rahmen von Harnwegsinfekten wurden präsentiert. Diese sind in der Lage den Erreger auszuschalten, ohne dass Antibiotika eingesetzt werden müssen. ( Würnschimmel et al aus München)   Die tägliche Einnahme von Tadalafil 5 mg  nach Prostatakrebsoperationen führt zu einem signifikanten Erhalt der nächtlichen Erektionen, welches wiederum mit einer deutlichen Verbesserung der erektilen Gesamtfunktion nach 24 Monaten korreliert ist. ( Bannowsky et al aus Hannover)   Die Stosswellentherapie bei Induratio penis plastica konnte eine positive Wirkung bezüglich Schmerzlinderung in einer Studie mit 102 Patienten nachweisen, jedoch keine Verbesserung der Penisverkrümmung oder der Sexualfunktion ( Sokolakis et al aus Würzburg)