70. Kongress Deutsche Gesellschaft für Urologie

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Von 26.-29.September 2018 fand der 70. Kongress der deutschen Gesellschaft für Urologie in Dresden statt.

Diese Neuigkeiten haben wir Ihnen mitgebracht:

Prostatakrebs:

In aller Munde sind 2 neue Studien bezüglich des fortgeschrittenen Prostatakrebs ohne Metastasen (Tochtergeschwülste in andere Organe/ Gefäße)

1. Spartanstudie ( Phase 3 Studie): Vergleich Apalutamid versus Placebo bei Patienten nach Hormonentzugstherapie

-verlängertes Gesamtüberleben

-mehr Zeit bis zum Fortschritt der Erkrankung

-mehr Zeit bis zum Auftreten von Symptomen

-mehr Zeit bis zum Auftreten von Metastasen

2.Prosperstudie ( Phase 3 Studie)

Hier wurde Enzalutamid mit Placebo verglichen:

Bei Männern mit schnellansteigenden PSA-Werten führte Enzalutamid zur Reduktion des Risikos einer Metastasierung um 71 %.

Die Probase-Studie bestäftige sich unter anderem mit dem Einfluß von Medikamenten auf den PSA-Wert im Blut von 45-jährigen Männern:

Diabetesmedikamente und Blutdruckmedikamente bewirken statistisch signifikant niedrige PSA-Werte.

Inweit das bei der Interpretation i.R. der Vorsorge beachtet werden sollte,  ist noch unklar.

gutartige Prostatavergrößerung:

1.Eine gängige medikamentöse Therapie sind die sogenannten „Alphablocker“, insbesondere Tamsulosin.

In 25-90 % stellen jedoch diese Medikamente einen erheblichen Risikofaktor für das Gelingen einer Kataraktoperation (grauer Star) dar.

Daher sollten diese Präparate 4 Wochen präoperativ abgesetzt werden.

2.Die Prostataarterienembolisation  stellte eine neue Alternative zur Operation dar. Eine Studie konnte nachweisen, dass die nach 12 Wochen erreichte Verbesserung ähnlich ist, aber mit weniger Komplikationen vergesellschaftet ist. Sie hat aber klare Nachteile in der erzielten Effektivität in der Langzeitverlaufsbeobachtung.

Dies sollte in der Patientenauswahl berücksichtigt werden.

Diagnostik

  1. Mit einer initalen MRT-Fusionsbiopsie im Gegensatz zur konventionellen 12 fach Biopsie gelingt eine genauere Einschätzung des Prostatakrebs und ein onkologisch zuverlässigerer Einschluß in die „aktive Überwachung“ bei Patienten mit einem Niedrigrisikokrebs.

Grund: 50 % der Tumore werden in der klassischen 12-fach Biopsie zu niedrig klassifizert.

2.microRNA371a-3pes handelt sich dabei um einen neuen Tumormarker im Blut für Hodenkrebs mit einer sehr hohen Sensitivität und Spezifität. Dieser ist nun reif für die Einführung in den klinischen Alltag.

Andrologie

  1. Risikofaktoren für eine reduzierte Libido beim 45-jährigen Mann

-körperliche Inaktivität

-Übergewicht

-Bluthochdruck

Keine Risikofaktoren stellen ein Diabetes mellitus und Nikotinabausus dar.

  1. Bei Männern mit Testosteronmangel und Erektionsstörungen verbessert eine Testosteronersatztherapie die Erektion nachhaltig über einen Zeitraum von 10 Jahren.

Unbehandelt kommt es zu einer kontinuierlichen Verschlechterung.