Komplementärmedizin bei Prostatakrebs
Möglichkeiten bei der Behandlung von Prostatakrebs
60-70 % aller Krebspatienten wünschen sich eine Begleittherapie neben ihrer spezifischen Krebstherapie.
In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die neuesten Empfehlungen geben.
Misteltherapie
Misteltherapie ist eine etablierte Therapie in der Krebsmedizin, deren Wirksamkeit in über 160 Studien belegt ist:
Sie steigert das Immunsystem, verbessert die Verträglichkeit einer Strahlen -und /oder Chemotherapie, steigert die Leistungsfähigkeit und kann Schmerzen lindern.
Nicht angewendet werden sollte die Misteltherapie bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Hochdosischemotherapien.
Vitamine / Spurenelemente
Die Gabe von Vitaminen wird sehr widersprüchlich diskutiert: In einer großangelegten Studie mit über 250 000 Teilnehmern konnte kein positiver Effekt von Selen, Vitamin A und Vitamin C nachgewiesen werden. Unter Vitamin E und beta-Carotin wurde eine erhöhte Mortalität festgestellt.
In einer anderen Studie ergab sich ein höheres Prostatakrebsrisiko bei einer täglichen Zufuhr von > 100 mg Zink pro Tag.
Fazit: Bei normaler Ernährung ist eine zusätzliche Aufnahme von Vitaminen/ Spurenelementen zur Prävention nicht erforderlich (WHO)!
Unter Chemotherapie bzw. Strahlentherapie sind Hochdosisvitamine kontraindiziert.
Cannabinoide
Eine Vielzahl von Studien zeigten positive Effekte auf die Lebensqualität der Erkrankten unter Therapie, aber wissenschaftliche Ergebnisse zur onkologischen Wirksamkeit fehlen.
Fazit: etablierte Anwendungsgebiete in der Praxis sind die Übelkeit unter der Chemotherapie.
Methadon
Im Tierversuch gab es bisher keine Hinweise darauf, dass Methadon Unwirksamkeiten gegen Chemotherapien überwinden könnte.
Eine einzige kleine Studie zeigt, dass bei einzelnen Patienten unter Chemotherapie plus Methadon eine Rückbildung der Tumore erfolgte.
Fazit: Aufgrund der noch schlechten Studienlage ist derzeit eine unkritische Anwendung nicht gerechtfertigt!