Aktueller Standard in der Behandlung der Vorhautverengung

Bei einer Phimose ist das Zurückziehen der Vorhaut hinter die Eichel nicht möglich. Es ist ein physiologischer Zustand, welcher bis nach der Pubertät anhalten kann und nicht automatisch behandlungsbedürftig ist. Insbesondere im Alter von 3-6 Jahren können Operationen am Penis unter Umständen zur Störung der psychosexuellen Entwicklung führen („phallische Phase“). Nur 8% aller Jungen im Alter von 7 Jahren können bereits ihre Vorhaut vollständig zurückziehen, im Alter von 10 Jahren sind es bereits 20 % und 60 % der 13-jährigen Knaben weisen keine physiologische Vorhautverengung mehr vor. Nur 1-1,5 % der Jungen weisen nach Abschluß der Pubertät noch eine behandlungsbedürftige Verengung vor. (primäre Vorhautverengung) Eine  sekundäre Vorhautverengung ist als Folge von Entzündungen oder mechanischen Traumata zu verstehen.

Konservative Therapie:

cortisonhältige Salben für 4-8 Wochen

Operative Therapie:

Beschneidung ( Circumcison) als vorhauterhaltende plastische Technik oder als komplette radikale Vorhautentfernung.  

Absolute Operationsindikationen

  • Lichen sklerosus ( entzündliche Hauterkrankung unklarer Genese )
  • narbige oder sekundäre Verengung
  • rezidivierende Entzündungen
  • fieberhafte Harnwegsinfektionen bei vorbekannten Reflux
 

für Sie gelesen in UroForum Ausgabe 3/22