Prophylaxe bei Harnsteinerkrankung
Wir klären über die Wichtigkeit der Prophylaxe bei Harnsteinerkrankung
Eine regelmäßige fachurologische Kontrolle wird empfohlen, wenn mehr als 3 Steinerkrankungen in 5 Jahren bestanden Nierensteine in beiden Nieren auftraten Familiäre Häufung von Nierensteinerkrankungen bestehen.
Da die Steinzusammensetzung unterschiedlich ist, sollte jeder entfernte Stein auf seine Zusammensetzung mittels Spektrometrie analysiert werden. Erst danach kann eine adäquate diätetische bzw. pharmakologische Prophylaxe angeboten werden. Grundvoraussetzung für eine effektive Vorbeugung ist eine vollständige urologische Sanierung des Patienten („sogenannte Steinfreiheit“)
Ernährung:
Die wichtigste Säule stellte die adäquate Flüssigkeitszufuhr dar. Diese sollte etwa 3 Liter in 24 Stunden betragen. In Studien konnte gezeigt werden, dass Orangensaft, Bier, Wein und Kaffee protektiv wirken, während Softdrinks aufgrund ihres hohen Fruktosegehalts die Steinbildung fördert.
Mit der sogenannten DASH-Diät (viel Obst und Gemüse, wenig Nüsse, kernreiches Fleisch, Kochsalz, Schokolade und Fett) kann einer Steinbildung vorgebeugt werden.
Medikamentöse Therapie:
Thiazid Diuretika werden bei einer nachgewiesenen erhöhten Ausscheidung von Kalzium im Urin, einer der Hauptfaktoren für wiederholte Nierensteinbildung eingesetzt.
Eine niedrige Zitratausscheidung im Urin und ein niedriger Urin-pH-Wert sind Hauptrisikofaktoren von Kalziumoxalat – und Harnsäuresteinen. Durch basische Ernährung und Zufuhr von medikamentösen “ Puffern“ kann der Urin alkalisiert werden und somit einer Steinbildung entgegengewirkt werden.
Magnesiumzitrat wird insbesondere bei Oxalatsteinen eingesetzt.
Bei Harnsäuresteinen kann neben fleischarmer Diät und Harnalkalisierung eine medikamentöse Therapie mit Allopurinol als Prophylaxe eingesetzt werden, wenn der Harnsäurespiegel im Blut erhöht ist.
Bei Infektsteinen steht eine Ansäuerung des Urins mit L-Methionin im Vordergrund der Prophylaxe.