Neues aus der Andrologie
Vom 5.- 9.Dezember 2020 fand der weltweit größte Andrologie-Kongress diesmal online statt.
Neue relevante Erkenntnisse:
- Der Zusammenhang zwischen Testosteronmangel und erhöhter Sterblichkeit ist in Studien gesichert, vor allem muss die Fruchtbarkeit des Mannes als Indikator für die Männergesundheit bewertet werden. Das sogenannte OAT- Syndrom, die schwerste Form einer Spermieneinschränkung, führt nach epidemiologischen Studien zu einem erhöhten Risko für Tumorerkrankungen: das Risiko für Hodentumore ist 2-bis 3-fach erhöht, für Prostatakrebs 1,7- fach erhöht. Des weiteren steigt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen mit ababnehmender Spermienzahl.
- miRNAs sind klassischen Tumormarkern bei Hodentumoren teilweise überlegen und zeigen eine zunehmende Bedeutung von genetischer Disposition und Umweltfaktoren auf.
- In einer Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Testosteron und Covid-19-Erkrankung beobachtet: Liegt der Testosterongesamtwert über 5 nmol /l, ist in 95 % ein günstigerer Krankheitsverlauf zu erwarten.
- Eine bestimmte enzymatische Veränderung des Proteins Tubulin ist notwendig, damit Spermien in einer geraden Linie schwimmen. Eine Studie aus Paris, Dresden und Bonn zeigt, dass eine Störung dieses Mechanismus zur Unfruchtbarkeit führen kann.