Vorbeugung von Nierensteinen

Vorbeugung von Nierensteinen

Etwas weniger als die Hälfte aller Patienten, die einen Nierenstein hatten, müssen innerhalb von fünf Jahren mit einem erneuten Stein rechnen.  

Wie kann man einer Neubildung entgegenwirken?

Da Nierensteine multiple Ursachen haben können, ist es zunächst wichtig, die chemische Zusammensetzung der Steine zu analysieren. Etwa 80 Prozent aller Nierensteine sind Kalziumsteine. Um das Risiko für Nierensteine zu senken, reicht es oftmals aus, genügend zu trinken (2,5 L in 24 Stunden) und die Ernährung anzupassen (kochsalzarme Mittelmeerkost). Bei Menschen mit einem hohen Risiko für Nierensteine (als 3 Steine in 3 Jahren) können Medikamente zum Schutz vor weiteren Steinen sinnvoll sein: Eine sinnvolle Rezidivprophylaxe kalziumhaltiger Nierensteine können Thiaziddiuretika sein: Die Thiazide haben harntreibende und blutdrucksenkende Eigenschaften. Diese Effekte beruhen auf der verstärkten Ausscheidung von Natrium, Clorid und Wasser in der Niere. Zusätzlich bewirken sie, dass weniger Kalzium aus dem Blut in den Urin gelangt: damit gehören sie zu den entwässernden Medikamenten und können einer einer Bildung von Kalziumsteinen vorbeugen. Bekannt sind diese Medikamente vor allem in der Behandlung von · Bluthochdruck (Hypertonie) · Herzinsuffizienz · Ödeme, z.B. bei einer Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz und Leberinsuffizienz Eine Studie über 3 Jahre an 100 Steinbildern mit oder ohne Thiaziddiuretika als Metaphylaxe konnte zeigen, dass sie das Risiko für Nierensteine senken können: · Ohne Thiaziddiuretika hatten 47 von 100 Personen innerhalb von drei Jahren einen weiteren Nierenstein · Mit Thiaziddiuretika hatten nur 24 von 100 Personen innerhalb von drei Jahren einen weiteren Nierenstein · Die Einnahme half also 23 von 100 Personen, erneute Steine zu vermeiden Thiaziddiuretika können aber diverse Nebenwirkungen haben: niedriger Blutdruck mit Schwindel und Abgeschlagenheit, Mundtrockenheit und Erektionsstörungen. Daher sollte die Einnahme nur mit Abstimmung des Hausarztes bzw. Internisten erfolgen.